Weiterbildung im Bereich altersgerechter Assistenzsysteme (=Ambient Assisted Living=AAL)

das Projekt:

Ambient Assisted Living reagiert auf den steigenden Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft und den damit verbundenen Bedarf an Pflege und Hilfestellung, vor allem im eigenen Heim. Durch die frühzeitig begleitende Entwicklung von Weiterbildungsangeboten und Zusatzqualifikationen sollen alle AAL-relevanten Wirtschaftsbereiche in die Lage versetzt werden, entsprechend qualifizierte Mitarbeiter/-innen beschäftigen zu können. Das Spektrum dieser sich neu entwickelnden Märkte reicht von Assistenzsystemen für ein gesundes und unabhängiges Leben im Alter bis hin zu Angeboten für Unterstützungsleistungen in allen Lebensphasen. Um technische Assistenzsysteme erfolgreich zu entwickeln, am Markt zu positionieren und einzusetzen, sind Qualifikationen erforderlich, die durch aktuelle Aus- und Weiterbildungen nicht vermittelt werden. Durch die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten und Zusatzqualifikationen für Personen, die im Bereich des Seniorenmarktes arbeiten oder zukünftig arbeiten werden, ergeben sich neue Chancen für innovativ orientierte Weiterbildungsanbieter und Organisationen, die bereits im Gesundheits- und Seniorenmarkt im weitesten Sinne tätig sind oder tätig werden wollen.

Ziel:

Das Forschungsprojekt ProWAAL (Pro Weiterbildung AAL) zielt auf die Entwicklung eines Qualifizierungsprogramms für Ambient Assisted Living ab. In vier praxis- und transferorientierten Modulen (s. Abb.) erwerben die Teilnehmer aus verschiedenen Berufsfeldern (z. B. Technologie- und Gerätehersteller, Ingenieure, Krankenhäuser, Pflegeeinricht-ungen) Kompetenzen, um in ihrem Arbeitsalltag AAL-spezifische Aufgaben erfolgreich zu lösen. Das Qualifizierungsprogramm verknüpft die Kompetenzen der Universität mit den Kompetenzen von Akademien, Forschungsinstituten im Bereich beruflicher Bildung und der Industrie. Es werden drei verschiedene, durchlässige Qualifizierungsebenen bzw. Lernniveaus (LN) adressiert: A=Ausbildung, B=berufliche Fortbildung und Weiter-bildung, C=Universität) und die Nachhaltigkeit durch konsequentes Qualitätsmanagement und Anleitung zum selbstgesteuerten Lernen gesichert. Ein IT-basiertes Lehr-/Lernkonzept fungiert als Brücke zwischen Präsenzveranstaltungen und Learning on the Job. Die zentrale Zielsetzung des Projekts besteht darin, eine qualitätsgesicherte Fort- und Weiterbildungsmaßnahme für Fach-, Führungs- und Leitungskräfte in AAL-Tätigkeitsfeldern zu entwickeln und Zusatzqualifikationen durch qualitätsgesicherte Angebote mit und ohne Hochschulzertifikat zu vermitteln.

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Quelle: eigene Darstellung

Ablauf:

ProWAAL wird in vier Phasen ablaufen, die sich teilweise überlappen:

Quelle: eigene Darstellung

Die Partner:

ProWAAL ist ein Verbundprojekt. Partner sind Universitäten, Akademien, Verbände, Handwerkskammern, Krankenhausträger und diverse Multiplikatoren.

Literatur:

 

  • Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (2009): Diskussionsvorschlag eines Deutschen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen.
  • Berndt, E; Wichert, R (2010): Marktpotenziale, Entwicklungschancen, Gesellschaftliche, gesundheitliche und ökonomische Effekte der zukünftigen Nutzung von AALTechnologien, Tagungsbeitrag zum 3. Deutschen AAL Kongress am 26./27.01.2010.
  • Buhr, R. (2009): Die Fachkräftesituation in AAL-Tätigkeitsfeldern – Perspektive Aus- und Weiterbildung. Berlin: Institut für Innovation und Technik in der VDI/VDE-IT.
  • Georgieff, P. (2008): Ambient Assisted Living: Marktpotenziale IT-unterstützter Pflege für ein selbstbestimmtes Altern. FAZIT-Schriftenreihe Band 17. Stuttgart: MFG Stiftung Baden-Württemberg.
  • Eichelberg, M.; Norgall, Th.; Wichert, R. (2010): AAL auf dem Weg in die Praxis – kritische Faktoren und Handlungsempfehlungen, Tagungsbeitrag zum 3. Deutschen AAL Kongress am 26./27.01.2010.
  • Pätzold, G./Rauner, F. (2006): Qualifikationsforschung und Curriculumentwicklung. Franz Steiner Verlag GmbH, Stuttgart.
  • Phillips, J. /Schirmer, F. (2008): Return on Investment in der Personalentwicklung. Der 5-Stufen-Evaluationsprozess. 2. Aufl., Springer-Verlag Berlin.
  • Severing, E. (2009): Zertifizierung informeller erworbener beruflicher Kompetenzen. In: Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 32. Jahrgang Heft 3, S. 35 – 45

Kontakt:

Dr. Martin Kröll,

Institut für Arbeitswissenschaft (IAW),

Fachgebiet Personalwirtschaft und Qualifizierung (PuQ), RUB

Tel.: 0234/32-23293

Email: martin.kroell@rub.de

Nina Sendt, M.Sc.

Institut für Arbeitswissenschaft (IAW),

LS Informations- und Technikmanagement (IMTM), RUB

Tel.: 0234/32-22045

Email: nina.sendt@rub.de